Die Wahl des richtigen Bodenbelags

Bei der Einrichtung eines Neubaus und bei der Renovierung einer alten Immobilie stellt sich früher oder später die Frage nach dem geeigneten Bodenbelag. Die Art des Bodenbelags für ein Wohngebäude ist dabei sowohl von praktischen Faktoren als auch vom persönlichen Geschmack abhängig.

Nicht zuletzt unterliegt die Auswahl des richtigen Bodenbelags auch den jeweiligen Trends. Im Laufe der Zeit hat sich die Ansicht, welche Bodenbeläge bevorzugt werden, erheblich gewandelt. Zudem ist nicht für jeden Raum im Haus der gleiche Bodenbelag geeignet. Vor allem zwischen Wohn- und Funktionsräumen bestehen große Unterschiede.

Diese Bodenbeläge stehen heute zur Auswahl

Wer ein altes oder neues Gebäude einrichten will, dem stehen heute im Wesentlichen die Folgenden Bodenbeläge zur Auswahl:

  • Auslegware
  • Linoleum/Vinyl/PVC
  • Laminat/Parkett/Holzdielen
  • Fliesen/Natursteinböden

Nachfolgend sollen die verschiedenen Bodenbeläge wie beispielsweise auch elastische Bodenbeläge mit ihren spezifischen Eigenschaften, ihren Vor- und Nachteilen sowie ihren Kosten im Detail vorgestellt werden.

Auslegware

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Auslegware in den westlichen Industrienationen der Standard-Bodenbelag in vielen Häusern und Wohnungen. Bei Auslegwaren handelt es sich um Textilbodenbeläge, die als Meterware erhältlich sind. Es gibt sie mit Natur- oder Synthetikfasern. In der Regel haben sie eine einheitliche Farbe und Struktur. Sie werden mit dem Untergrund verklebt. Dies unterscheidet sie vom klassischen Teppich, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts in vielen Wohnräumen zum Standard gehörte und auch heute noch in vielen Wohnzimmern anzutreffen ist.

Die Vorteile von Auslegware bestehen im günstigen Preis, in der relativ einfachen Verlegbarkeit und in der Behaglichkeit. Auslegwaren lässt sich sehr einfach mit Teppichkleber oder Teppichverlegeband auf dem Boden anbringen. Die textilen Bodenbeläge sorgen für ein angenehmes Gefühl beim Laufen und vermitteln den Eindruck von Wärme. Dies ist ein ganz wesentlicher Vorteil im Vergleich zum Fliesen- oder Holzboden. Zudem dämpft ihre weiche Oberfläche Stöße ab. Dadurch wird Trittschall nicht so unvermittelt im Haus weitergeleitet wie dies bei Holzböden der Fall ist. Fallen zerbrechliche Gegenstände wie Gläser oder Flaschen auf die Auslegware, überstehen diese bei einem Sturz aus Hüfthöhe meistens den Aufprall.
Der Nachteil von Auslegware kommt allerdings zum Tragen, sobald diese gereinigt werden müssen.

Zwar kann Auslegware relativ leicht mit dem Staubsauger abgesaugt werden, bei größeren Verschmutzungen ist die Reinigung aber sehr aufwendig. Flecken von ausgelaufenen Getränken oder Spuren von schmutzigen Schuhen lassen sich aus Auslegware kaum jemals komplett wieder entfernen. Zumindest mit Haushaltsmitteln stößt man dabei schnell an die Grenzen. Eventuell kann ein professionelles Reinigungsunternehmen noch die Rettung sein. Ansonsten hilft nur der Austausch des Bodenbelags. Dies ist ein enormer Nachteil gegenüber Böden mit glatter Oberfläche, die nur abgewischt werden müssen.

Linoleum/Vinyl/PVC

Diese Bodenbeläge unterscheiden sich in Details, gleichen sich aber in ihren wesentlichen Eigenschaften. Es handelt sich um künstliche Bodenbeläge mit einer glatten Oberfläche, die als Rollenwaren verkauft werden. Sie weisen zahlreiche Vorteile und vor allem im Fall von Linoleum nur geringe Nachteile auf. Während Linoleum ein Bodenbelag ist, der auf Basis von Leinöl, Naturharz und Kalkstein hergestellt wird, handelt es sich bei Vinyl und PVC um Polyvinylchlorid, einen thermoplastischen Kunststoff.

Linoleum, Vinyl und PVC ist gemein, dass sie sehr günstige Bodenbeläge darstellen. Die Verarbeitung ist nicht schwer. Es werden lediglich ein scharfes Cuttermesser und Verlegeband oder Flüssigkleber für Bodenbeläge benötigt.

Der große Vorteil dieser Bodenbeläge besteht darin, dass sie nicht nur günstig, sondern auch sehr strapazierfähig und pflegeleicht sind. Linoleum, Vinyl und PVC können sehr schnell abgefegt, abgesaugt oder mit einen feuchten Lappen gewischt werden. Ihre Oberflächen sind versiegelt und für Flüssigkeiten undurchdringlich. Auch Kaffee oder Rotwein hinterlassen hier keine Flecken, insofern sie umgehend weggewischt werden. Allerdings ist Linoleum gegenüber PVC diffusionsoffen, was etwa bei der Verwendung in Nassräumen beachtet werden muss. Außerdem ist Linoleum gegenüber PVC/Vinyl empfindlicher gegenüber aggressiven Reinigungsmitteln.

Da die Oberflächen von Linoleum, Vinyl und PVC elastisch sind, können sie auch stärker strapaziert werden als Holz. Kratzer entstehen hier beim normalem Gebrauch selten. Die Wärme- und Trittschalldämmung ist zwar nicht so gut wie bei Auslegwaren, aber besser als bei Holz und Fliesen.
Nachteil ist, dass diese Bodenbeläge sehr einfach und schlicht und auch nicht sonderlich behaglich wirken. Linoleum ist oftmals in öffentlichen Gebäuden und Büros anzutreffen, jedoch kaum in Wohnzimmern. Vinylböden gibt es heute allerdings auch mit Mustern, die zum Beispiel Holz oder Fliesen nachempfunden sind. Sie sind zum Teil von Laminat kaum zu unterscheiden.

 

Jedoch stehen Vinyl- und PVC-Böden auch im Verruf, da sie Weichmacher und andere Schadstoffe enthalten können. Neu verlegte Böden zeichnen sich oft durch einen unangenehmen chemischen Geruch aus. Daher sollte bei neuen PVC/Vinyl-Böden häufig gelüftet werden oder die Wohnung nicht sofort bezogen werden. Linoleum hat dagegen den Vorteil, dass es größtenteils aus nachwachsenden und natürlichen Rohstoffen besteht und chemisch unbedenklich ist. Aus umwelt- und gesundheitlichen Gründen ist daher Linoleum gegenüber PVC/Vinyl zu bevorzugen.

Laminat/Parkett/Holzdielen

Bodenbeläge aus Holz erfreuen sich seit vielen Jahren steigender Beliebtheit. Sie sehen edel aus, sind aber auch nicht ganz billig und müssen gut gepflegt werden. Während Dielen aus Echtholz den klassischen Holzboden darstellen, haben sich heute Parkettböden aus Holzschindeln durchgesetzt. Laminatböden sind dagegen ein Verbundmaterial mit Holzfurnieroptik, welches eine günstigere Alternative zum Parkett darstellt.

Holzdielen werden heute nur noch selten verwendet. Sie quietschen und knarzen unter Belastung, nehmen schnell Schaden bei mechanischer Einwirkung und sind empfindlich gegenüber eindringenden Flüssigkeiten. Eine Versiegelung kann diese Nachteile lediglich mindern aber nicht beseitigen.

Parkettboden hat, insofern er mit einem geeigneten Untergrund verlegt wird, eine bessere Trittschalldämmung als Dielen und ist verwindungssteifer. Ein versiegelter Parkettboden kann auch feucht gewischt werden, ist aber längst nicht wasserdicht. Bei Verwendung von Harthölzern ist er relativ robust, muss aber dennoch pfleglich behandelt werden.

Laminat ist eine Holznachbildung, die aus Holzspänen, Papier und Harz besteht. Dadurch ist seine Oberfläche härter als bei echtem Holz. Die industriell gefertigten Laminatplatten sind passgenau gefertigt und wirken nahezu nahtlos. Laminat kann daher problemlos nass gereinigt werden und Spezialvarianten können sogar die Fliesen im Badezimmer ersetzen.

Die Vorteile von Holzböden: Egal ob Dielen, Parkett oder Laminat, sie sehen gut aus und vermitteln eine behagliche Wohnatmosphäre.

Fliesen und Natursteinböden

Geflieste Böden mit Keramikfliesen gehören in Bädern zum Standard. Auch in der Küche und in Hausfluren sind sie beliebt. Fliesenböden lassen sich besonders gut reinigen. Mit einem nassen Wischmob sehen sie im Handumdrehen aus wie neu. Hochwertige Fliesen mit hohen Abriebklassen halten auch wiederholten und starken Beanspruchungen Stand, etwa dem regelmäßigen Begehen mit Straßenschuhen.

Demgegenüber haben Fliesen aber auch viele Nachteile. Fliesenböden sind ausgesprochen kalt. Wer keine Fußbodenheizung hat, der kommt um die Verwendung von Hausschuhen nicht herum. Die Fliesen federn Stöße praktisch gar nicht ab. Fallengelassenes Geschirr geht sofort zu Bruch. Auch die Fließen selbst können bei einem Aufprall von Gegenständen, zum Beispiel Kochgeschirr aus Gusseisen, springen und müssen dann aufwendig ersetzt werden. Elastische Bodenbeläge wie Linoleum bereiten solche Probleme nicht.

Nicht zuletzt lassen sich Fliesen nur mit Erfahrung verlegen. Wer selber einen Fliesenboden verlegt, der läuft Gefahr, dass beim ersten Versuch alles krumm und schief wird. Am Ende wird er trotzdem einen guten Fliesenleger beauftragen müssen. Auf den Quadratmeter gerechnet sind Fliesen außerdem im Vergleich zu Meterware deutlich teurer.

Für Natursteinböden gilt alles für Fliesen gesagte in gleichem Maße, mit dem Unterschied, dass diese nochmals teurer sind. Böden aus Marmor- oder Granitplatten oder -mosaiken wirken sicherlich beeindruckend, haben jedoch ihren Preis, sowohl was das Material als auch die Verlegung angeht.

Autor: David Reisner

Die Webseite 123 People wird von mir, David Reisner, betrieben. Mein Interesse für persönliche Finanzen besteht bereits seit vielen Jahren und mit meinem Finanz Blog war ich einer der ersten Blogger in Österreich, die darüber berichtet haben. Neben meinem Interesse an Finanzen und Tipps zum Sparen, zur Geldanlage und zur Finanzierung bin ich privat an den Themen Tanzen, Sport und Grillen interessiert.