Die Frage, ob Dividende vom Gewinn abgezogen wird, beschäftigt viele Anleger und Unternehmen gleichermaßen. In diesem Text werden wir uns mit dieser Frage beschäftigen, indem wir uns eingehend mit den Mythen rund um die Dividendenzahlung befassen und die Rolle der Dividende im Rahmen von Unternehmensgewinnen und -verlusten beleuchten.
Mythos 1: Wenn eine Dividende gezahlt wird, wird diese vom Gewinn des Unternehmens abgezogen
Eine der häufigsten Annahmen ist, dass die Dividende direkt vom Gewinn des Unternehmens abgezogen wird. Doch dem ist nicht so. Tatsächlich wird die Dividendenzahlung aus dem sogenannten Bilanzgewinn entnommen. Dieser beinhaltet den Nettogewinn des Unternehmens aus dem vergangenen Geschäftsjahr und alle stillen Reserven, Rücklagen und Gewinnvorträge aus den Vorjahren, die nicht ausgeschüttet wurden. In diesem Sinne belastet die Dividendenzahlung nicht den eigentlichen Gewinn des Unternehmens.
Mythos 2: Unternehmen, die Dividenden zahlen, sind profitabel
Ein weiteres Missverständnis besteht in der Annahme, dass Unternehmen, die regelmäßig Dividenden zahlen, notwendigerweise profitabel sind. Tatsächlich kann das Gegenteil der Fall sein. Einige Unternehmen, die Dividendenzahlungen aufrechterhalten haben, obwohl sie tatsächlich Verluste erzielen, befinden sich möglicherweise in einer finanziellen Schieflage und versuchen, Investoren anzulocken und das Vertrauen der Anleger zu erhalten. Daher sollten Anleger immer auch andere Indikatoren wie den operativen Cashflow, Schulden und das Risikoprofil des Unternehmens berücksichtigen, bevor sie in Unternehmen investieren, die regelmäßig Dividenden zahlen.
Mythos 3: Eine höhere Dividende bedeutet höhere Rendite
Ein weiterer häufiger Irrtum ist, dass eine höhere Dividende automatisch eine höhere Rendite bedeutet. Tatsächlich hängt die Rendite einer Dividendenzahlung von mehreren Faktoren ab, einschließlich des Kaufpreises der Aktie, der Dividendenrendite und der zukünftigen Erwartungen an das Unternehmen. Ein Unternehmen, das eine hohe Dividende zahlt, dies aber nicht aufrechterhalten kann, da es eine bevorstehende Restrukturierung oder einen Verlust erwartet, wird wahrscheinlich nicht die erwartete Rendite erzielen.
Zusammenfassung:
Dividendenbelasten den Gewinn eines Unternehmens nicht direkt, sondern werden aus dem Bilanzgewinn entnommen. Unternehmen, die regelmäßig Dividenden zahlen, sind nicht unbedingt profitabel, und Investoren sollten immer auch andere Indikatoren berücksichtigen. Eine höhere Dividende bedeutet nicht automatisch eine höhere Rendite, und Anleger sollten immer das Risiko und die zukünftigen Erwartungen eines Unternehmens berücksichtigen.
Fragen und Antworten:
Frage 1: Wie wird die Dividende berechnet?
Antwort: Die Dividende wird i. d. R. als Prozentsatz des Gewinns pro Aktie berechnet.
Frage 2: Verändert eine Dividendenzahlung den Aktienkurs?
Antwort: In der Regel führt die Ankündigung einer Dividendenzahlung zu einem kurzzeitigen Anstieg des Aktienkurses, da dies das Vertrauen der Anleger stärkt.
Frage 3: Was passiert, wenn ein Unternehmen seine Dividendenzahlung kürzt oder einstellt?
Antwort: Eine Kürzung oder Einstellung der Dividendenzahlung kann zu einem Rückgang des Aktienkurses führen, da dies oft als ein Anzeichen für eine schlechte finanzielle Lage interpretiert wird.
Frage 4: Warum zahlen Unternehmen überhaupt Dividenden?
Antwort: Unternehmen zahlen Dividenden, um Investoren anzuziehen, das Vertrauen der Anleger zu gewinnen und ihre Aktien attraktiver zu machen.
Frage 5: Was ist eine Dividendenrendite?
Antwort: Die Dividendenrendite gibt das Verhältnis zwischen der Dividende und dem aktuellen Aktienkurs an und wird in der Regel als Prozentsatz ausgedrückt.