Der Bitcoin hat in den letzten Wochen eine steile Talfahrt hingelegt. Hierbei lag der Preis unter der 25.000-Dollar-Marke. Vor allem die strengen neuen Regulierungen aus China gegen das Mining-Angebot schaden dem Kryptowährungsmarkt.
Nun gibt es jedoch zumindest für den Ethereum bessere Nachrichten. Am letzten Sonntag konnte der Kurs der Währung um über 6,5 Prozent zulegen. Ein wichtiger Grund für diesen Aufwind ist in erster Linie das herannahende „London-Upgrade“.
Die Bedeutung des Proof of Stake
- Das London-Upgrade ist eine Hard Fork, welche den Ethereum am 24. Juni auf seinen Netzwerken eingespielt hat. Dieses Update soll den lang erwarteten Wechsel von Proof of Work auf den Einigkeitsalgorithmus Proof of Stake bringen.
- Beim derzeitigen System kommt zugleich das energieaufwändige Mining zur Anwendung. Das Update hingegen soll vor allem dafür sorgen, dass das Netzwerk nicht durch die Power der Miner abgesichert wird, sondern lediglich durch die Einlagen der Anwender.
Das London-Update kann den Stromverbrauch und somit zugleich die Umweltbelastung beim Ethereum erheblich verringern. Die Währung plant den Umstieg schon länger und der Test lässt eine solche Chance nun jetzt in die direkte Nähe rücken. Am vergangenen Freitag sind Ether-Optionen im Wert von mehr als 230 Millionen US-Dollar ausgelaufen.
- Zudem hat die Währung mit einer Steigerung vom letzten Sonntag den höchsten Stand seit zwei Wochen ausgeführt.
- Das Handelsvolumen war am Wochenende mit nur etwa 18 Milliarden Dollar jedoch eher gering. Am Sonntagmorgen hatte der Preis der Währung allerdings wieder ein Minus von circa 1,5 Prozent aufgewiesen.
Die Marktkapitalisierung beläuft sich derzeit auf circa 224 Milliarden Dollar.
Ein zusätzlicher Vorteil der Hard Fork ist, dass dadurch das Angebot der zweitgrößten Kryptowährung ein wenig weniger wird, was zugleich eine Steigerung des Kurses begünstigen kann.
Im Vorfeld dieses Updates wird es daher zu weiteren Investitionen in den Etherum kommen. Zugleich lassen die On-Chain-Daten vermuten, dass dies schon geschieht, denn mit derzeit mehr als 750.000 aktiven Adressen hängt die Kryptowährung im Moment den Marktführer Bitcoin erheblich ab.
Die Gebühren
Die EIP-1559 ändert eine generelle Konzeption des Ethereum-Netzwerks, nämlich jenes der Gas-Fees. Bisher werden die Transaktionsgebühren des Netzwerkes durch die Miner, die diese Transaktionen ausführen, in eigener Verantwortung festgesetzt.
Die berechnete Basefee soll hierbei die Höhe der Auslastung des Netzwerks berücksichtigen und sich Schritt für Schritt verringern oder erhöhen. Genauso soll die Blockgröße des Netzwerkes dynamisch angepasst werden, um Konstipationen entgegenzuwirken.
Die festgelegte Basefee wird im Zusammenhang mit der Transaktion verbrannt und damit vom Protokoll zerstört. Niemand profitiert von solchen Zahlungen, welche durch diese neue Regelung auf dem Ether festgesetzt bleiben.
Die Erschwerung des Minings
Unter Berücksichtigung des Widerstands der Mining-Pools und Miner war EIP-1559 verbindlich vereinbart worden. Bereits mit dem Beschluss hatten die Core-Entwickler Maßnahmen der widersprechenden Miner beargwöhnt, weshalb sie EIP-3238 zur Inklusion in das folgende Update aufgenommen haben.
Hierbei handelt es sich um die technologische Durchführung der Difficulty-Bomb. Diese soll das Mining auf den Ethereum erschweren. Mit der Verbindung der beiden Vorschläge möchten die Core-Entwickler erreichen, dass das Forking des Ethereums wenigstens nur unter Überwindung der technischen Hindernisse möglich wird.